Manchmal trifft Kunst mitten ins Herz – so wie dieses Gemälde von Ernst Kolbe, das in der Folge vom 17. April 2025 von „Bares für Rares“ vorgestellt wurde. Ein echter Schatz: Öl auf Leinwand, gemalt um 1920, mit Blick auf das imposante Innere der Marienkirche in Lübeck.
Kolbe, Berliner Maler und Meisterschüler des bekannten Eugen Bracht, war ein echter Könner seines Fachs. In diesem Werk zeigt er die gotische Architektur in all ihrer Tiefe und Dramatik. Das Kirchenschiff wirkt fast wie ein Bühnenbild – voller Bewegung, voller Geschichte. Farblich ist das Gemälde ein Genuss: Schicht für Schicht hat Kolbe aufgebaut, mit pastosem Farbauftrag und liebevollen Details. Fast meint man, die Pinselstruktur fühlen zu können – so haptisch ist die Oberfläche.
Die Marienkirche selbst – ein Bauwerk der Superlative. Hohe Gewölbe, epische Epitaphien, schiefe Türen und geheimnisvolle Lichtspiele machen diese Kirche zum echten Hingucker. Kein Wunder, dass sie als Vorbild für über 70 weitere Kirchen im Ostseeraum diente. Kolbe fängt all das mit einem feinen Blick für Perspektive ein. Die Tiefe des Raumes zieht einen förmlich ins Bild hinein.
Die Expertise lag bei 1.200 bis 1.400 Euro – ein realistischer Wert für ein Werk mit dieser Strahlkraft. Am Ende wechselte das Bild für 920 Euro den Besitzer.
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