Zinsen, Dollar, Trump, Iran – Goldpreis auf Rekordfahrt
Gold fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden. Ob in Schmuck, Münzen oder Wertanlage – das glänzende Edelmetall übt eine besondere Anziehungskraft aus. Doch nicht nur für die Herstellung von Schmuck oder Münzen spielt Gold eine große Rolle, neben High‑Tech-Anwendungen wird es vielmals als krisensichere Anlage betrachtet.
Goldbarren als Anlage können eine sinnvolle Ergänzung im Depot sein (Foto: © darknightsky – stock.adobe.com)
Denn Gold verspricht eine an einen Börsenwert gekoppelte Sicherheit. Auch wenn der Wert von Gold sehr volatil ist und Kursschwankungen oft auf äußere Einflüsse zurückzuführen sind, hat es sich besonders in Krisenzeiten als wertstabil erwiesen und dient vielen als sichere Anlage in unsicheren Zeiten.
Goldpreis im Aufwind: Trump und geopolitische Krisen als Treiber
Gold ist eine Krisenwährung. Bei politischer Unruhe wächst zugleich auch immer die Nervosität an den Finanzmärkten. Investitionen werden in solchen Phasen zurückgehalten, das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich und die Märkte reagieren empfindlich auf jede neue Schlagzeile. Diese Unsicherheit überträgt sich direkt auf Anleger, da viele klassische Finanzprodukte in Krisenzeiten als weniger sicher gelten. Und auch wenn es schon immer geopolitische Spannungen gab, erreichen die heutigen Entwicklungen durch die fortschreitende Globalisierung eine weltweite Dimension und schlagen sich sofort in den Kursen nieder.
Ein wesentlicher Faktor ist derzeit die politische Situation in den USA. Donald Trump, seit seiner Wiederwahl erneut Präsident, sorgt mit einer konfrontativen Handelspolitik, Zollstreitigkeiten und deutlichen außenpolitischen Statements regelmäßig für Bewegung an den Märkten. Diskussionen über neue Importzölle, insbesondere im Rohstoffsektor, führten in den vergangenen Wochen zu kurzfristigen Kurssprüngen beim Goldpreis.
Je schwächer der Dollar ist, desto höher steht das Gold (Foto: © Luftbildfotograf – stock.adobe.com)
Parallel dazu bleibt der Krieg in der Ukraine ein geopolitisches Dauerthema, das Rohstoffpreise und Lieferketten beeinflusst. Sanktionen gegen Russland und die Unsicherheit über eine mögliche Ausweitung des Konflikts halten die geopolitische Risikoprämie hoch.
Noch brisanter ist die Lage im Nahen Osten. Die Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben sich in den vergangenen Monaten erheblich verschärft. Neben gegenseitigen Drohungen und militärischen Zwischenfällen sorgen auch Stellvertreterkonflikte in Syrien, im Libanon und im Jemen für Instabilität in der Region. Da der Nahe Osten ein zentraler Akteur im globalen Öl- und Gasmarkt ist, wirken sich diese Risiken unmittelbar auf die Weltwirtschaft aus – und stützen Gold als sicheren Hafen.
Auch die zunehmende Spannung im südchinesischen Meer zwischen China, Taiwan und den USA trägt zu einer unsicheren Weltlage bei, die Anleger dazu bewegt, verstärkt in Gold zu investieren. Die Kombination aus Handelskonflikten, militärischen Risiken und politischen Machtverschiebungen macht das Edelmetall aktuell so gefragt wie selten zuvor.
Geopolitische Spannungen treiben den Kurs
Auch wenn der Goldpreis volatil ist und auf politische wie wirtschaftliche Ereignisse reagiert, hat sich das Edelmetall in Krisenphasen immer wieder als wertbeständig erwiesen. In jüngster Zeit belegt der Markt dies eindrucksvoll: Im Frühjahr 2025 erreichte Gold laut Reuters ein Rekordhoch von rund 3.500 USD pro Feinunze.
Der Goldpreis bewegt sich im Sommer 2025 auf einem historisch hohen Niveau zwischen 3.300 und 3.400 US-Dollar pro Feinunze. Zwischenzeitlich wurden sogar Werte über 3.500 US-Dollar erreicht. Laut Experten der EBC sind vor allem geopolitische Spannungen und die Erwartung weiterer Zinssenkungen durch die US-Notenbank ausschlaggebend für diese Entwicklung.
Auch LiteForex-Analysten sehen noch Luft nach oben: Bis zum Jahresende könnte der Preis in eine Spanne von 3.500 bis 3.700 US-Dollar klettern – gestützt durch eine anhaltend hohe Nachfrage und einen schwachen US-Dollar.
Wie die New York Post berichtete, sorgten Meldungen über mögliche US-Importzölle auf Goldbarren aus der Schweiz zunächst für einen Sprung des Goldpreises auf ein Rekordhoch von 3.534 US-Dollar je Feinunze. Kurz darauf stellte Präsident Donald Trump jedoch klar, dass es keine Zölle auf Gold geben werde – eine Aussage, die laut The Guardian zu einem Kursrückgang von rund zwei Prozent führte.
Der südafrikanische Krugerrand ist bis heute eine der beliebtesten Anlagemünzen (Foto: © Matt Light – stock.adobe.com)
Gold als strategische Anlage
Experten bei Libertex raten, Gold als Teil einer breiten Portfoliostruktur zu halten. Zwar wirft es keine Zinsen ab, bietet aber Schutz vor Währungsabwertung und politischen Risiken. Der jüngste Anstieg über die Marke von 3.500 USD/oz bestätigt einmal mehr die Rolle des Edelmetalls als Krisenwährung. Wer investieren möchte, sollte auf handelsfähige Barren oder bekannte Anlagemünzen setzen und die Preise verschiedener Anbieter vergleichen, um überhöhte Kaufpreise zu vermeiden.
Gold in Schmuck, Münzen und Antiquitäten als Wertanlage
Neben der klassischen Anlageform in Barren oder Anlagemünzen bleibt auch Schmuck ein bedeutender Bereich des Goldmarktes. In Ländern wie Indien, China oder den arabischen Golfstaaten ist goldener Schmuck nicht nur ein kulturelles Statussymbol, sondern auch ein wichtiges Mittel zur Wertaufbewahrung. Doch auch in Deutschland spielt Goldschmuck eine große Rolle – insbesondere im Bereich hochwertiger Trachtenschmucks, exklusiver Designstücke und traditioneller Erbstücke, die oft über Generationen weitergegeben werden. Hier verbinden sich emotionale und materielle Werte, und gerade in unsicheren Zeiten steigt die Nachfrage nach massivem Goldketten, Ringen und Armreifen spürbar an.
Historische Münzen mit hohem Feingoldgehalt – etwa der südafrikanische Krugerrand, der Wiener Philharmoniker oder der deutsche 100-Euro-Goldmünzenjahrgang – vereinen Sammlerwert mit Anlagesicherheit. Sie werden nicht nur von Sammlern, sondern auch von Anlegern geschätzt, die eine physische Absicherung suchen.
Zudem gewinnt der Markt für antikgoldene Kunst- und Gebrauchsgegenstände in Deutschland an Bedeutung. Ob alte Taschenuhren, kunstvoll gearbeitete Jugendstil-Schmuckstücke oder vergoldete Kunstobjekte – solche Raritäten erzielen bei Auktionen oft Preise, die weit über dem reinen Materialwert liegen, da sie Seltenheit, Handwerkskunst und Edelmetallgehalt verbinden.
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