Berühmte Hersteller: Robbe & Berking

Die Verarbeitung vom Rohstoff Silber hin zu den feinen Bestecken und Tafelgeräten, für die wir Robbe & Berking heute so lieben, begann im Jahr 1874. Aufträge von Juwelieren und wohlhabenden Familien aus der Flensburger Gegend wurden handwerklich geschickt in verschiedensten Designs ausgeführt. Kriegswirren, wirtschaftliche Schwankungen und Veränderungen des Marktgeschmacks konnten den Erfolg der heutigen Nobelmarke Robbe & Berking kaum erschüttern. Spätestens seit den späten 1990er Jahren darf sich die Marke durchaus als einer der Weltmarktführer in Sachen Silberbesteck und Tafelgeräte bezeichnen. Vor allem in Luxushotels, auf Kreuzfahrtschiffen und ähnlich feinen Tafeln darf ein Besteckset mit den eingeprägten Buchstaben R&B als Qualitätsmerkmal nicht fehlen.

Geschichte der Silberschmiede Robbe & Berking

Zunächst führten einzig der Gründer Nicolaus Chr. Robbe und Ehegattin Luise Robbe die kleine Silbermanufaktur in Flensburg. Durch den großen Erfolg der Anfangsjahre konnten schon Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr Silberschmiede-Gesellen eingestellt werden. Endgültig auf festen Erfolgskurs kam die junge Manufaktur durch die Heirat von Robert Berking mit der Tochter der bisherigen Inhaber. Der junge Nachwuchs zeichnete sich ebenfalls durch sein großes handwerkliches Geschick in der Ver- und Bearbeitung von Silber aus. Zudem baute er als begabter Vertriebsmensch die Absatzgebiete bis zum heutigen Dänemark bzw. den unteren Stadtrand der Hansestadt Hamburg aus.

Bereits 1874 produzierte N. Robbe in seiner Flensburger Manufaktur erste Bestecke

Leider starb der begabte Familienzuwachs mit nur 35 Jahren durch einen Unfall beim Baden. Jetzt mussten die Witwe und ihre Schwiegereltern das aufrechterhalten und ausbauen, was Robert Berking hinterlassen hatte. Das gelang, bis die vier Kinder alt genug waren, um die Marke weiter zu etablieren. Bis zur Inflationszeit in den 1930er Jahren und bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs wuchsen Ruhm und Ansehen der Silberbestecke von Robbe & Berking. Schon 100 Mitarbeiter schufen die feinen Details von Löffeln, Gabeln und Bestecksets. Alles stand allerdings ab 1939 aus politischen Gründen auf der Kippe.

Durch Anpassung der Produktion an den Silberbedarf zu Kriegszeiten überstand die Manufaktur den Zweiten Weltkrieg ohne Insolvenz. Anschließend brachte das Jahrzehnt des Wirtschaftswunders neuen Auftrieb. Schon wenige Jahre später musste wegen der steigenden Nachfrage ein größeres Gebäude für Mitarbeiter in Flensburg bezogen werden. Der Markenruf von Silberbesteck mit der Punzierung R&B war bereits zu dieser Zeit hoch. Durch gute Marketingstrategien und Sortimentserweiterungen schaffte es der neue Geschäftsführer Robert Berking (Enkel des verunglückten Robert Berking) von der bislang regionalen Begrenzung hin zum größten europäischen Hersteller von Silberbesteck. Spätestens seit Ende der 1990er Jahre ist der noble Ruf als Weltmarktführer bei Silberwaren – vor allem Silberbestecken – für Robbe & Berking fest etabliert.

Herstellung und Besonderheiten der Silberwaren von Robbe & Berking

 

Die exklusiven Silberwaren der Marke R&B werden noch heute nach jahrhundertealter Tradition der Schmiedekunst und Silberbearbeitung gefertigt. Silberschmiede treiben Silberbleche oder ziehen Silbertabletts mit speziellen Hämmern auf. Ausgebildete Gürtlergesellen (auch als Drücker bezeichnet) sind für die Herstellung von Silberwaren mit Hohlräumen (zum Beispiel Kannen) ohne Lotnaht verantwortlich.

Langlebiger Luxus: feinste Silberwaren von Robbe & Berking stehen auch heute noch hoch im Kurs

Eine weitere Besonderheit der Manufaktur sind die stets individuellen Dekore, Prägungen und Gravuren für die anspruchsvollen Auftraggeber in aller Welt. Für jedes Dekor wird ein eigenes Prägewerkzeug in bis zu 150 Stunden Handarbeit angefertigt.

Bis heute wird bei Robbe & Berking noch mit Bims geschliffen und von Hand graviert. Das bedeutet trotz der inzwischen immensen Größe der Manufaktur Unikate, die es weltweit meist nur einmal im gefertigten Design oder in sehr kleinen Editionen gibt. Schließlich werden die händisch gefertigten Silberwaren mit einer Endpolitur zusätzlich veredelt. Die Silberbestecke sind also exklusive Kunstwerke im Auftrag von beispielsweise Hotels und Kreuzfahrtschiffen, eleganten Eventlocations und vermögenden Privatpersonen.

Techniken des Schmiedens und Versilberns

 

Das Kernsortiment der Marke Robbe & Berking bleiben weiterhin Silberbestecke und versilberte Kollektionen sowie Tafelgeräte. Für silbernes Besteck verwendet die Manufaktur langlebiges 925er Sterlingsilber mit einem geringen Anteil von Kupfer. Dieser Kupferzusatz macht jedes Besteckteil härter, als würde es aus reinem Silber gefertigt. Die einzelnen Besteckteile werden von gelernten Silberschmieden vorgeformt. Dies geschieht durch Treiben oder Aufziehen mit Werkzeugen, wie diese schon von den ersten Gesellen in der Werkstatt von Robbe & Berking verwendet wurden. Allein für das Verbinden der Griffe jedes Bestecks mit dem oberen Aufsatz (Löffel, Gabel, Messer oder Gerätekopf bei Tafelgeräten) sind drei Arbeitsschritte nötig.

Auch die Gravur wird bei Robbe & Berking in Handarbeit ausgeführt 

Die Dekore entstehen ebenfalls mit eigens angefertigten Werkzeugen. Die bei Robbe & Berking beschäftigten Spezialisten sind noch in traditionellen Handwerkskünsten der Silberverarbeitung ausgebildet und erfahren. Die weltweit exklusive Kundschaft ist bereit, den entsprechend hohen Preis für diese Manufakturarbeit zu bezahlen. Denn auf die Funktionalität und das schöne Aussehen der Silberbestecke gibt die Marke 40 Jahre Garantie.

Beim Versilbern setzt der Hersteller eine Massiv-Versilberung von 150 Gramm ein. Das entspricht zwei Dritteln mehr, als es bei anderen Herstellern üblich ist. Technisch wird eine feste, fein glänzende Silberauflage auf den Kern aus Alpaka aufgebracht. Alpaka ist ein Mischmaterial aus Kupfer, Nickel und Zink. Es zeichnet sich gegenüber Besteckkernen aus Edelstahl durch einen schöneren Glanz und gute Härte aus. 

Die Silberauflage darauf ist äußerst strapazierfähig und selbst für die moderne Spülmaschine ohne Anlaufen oder Abrieb geeignet. Auch auf versilbertes Besteck gibt Robbe & Berking 40 Jahre Garantie. 

Heutige Qualitätszuordnung der Waren von Robbe & Berking

 

Silberwaren liegen zum Einen als künstlerische Objekte für vermögende Sammler und Liebhaber im Trend. Zum anderen bedeutet die Anschaffung eines Silberbestecks von Robbe & Berking tatsächlich vielen Kunden weltweit eine sichere Wertanlage. Dafür ist zum Einen der reine Materialwert von Silber ein Grund. Als zweiten Grund darf die Individualität und kunstvolle Handarbeit seit 1874 angenommen werden. Wer auch immer es sich leisten kann, präsentiert seinen guten Geschmack und seinen exklusiven Anspruch an höchste Silberqualität gern mit Bestecken der R&B-Punzierung.

Eine Alleinstellung durch individuelle Anfertigung von meisterlichen Silberschmieden und anderen Spezialisten für Prägung, Dekore und Gravuren macht die Marke Robbe & Berking wohl noch für lange Zukunft zum Weltmarktführer. In Königshäusern und selbst im Kreml ist ein Bankett ohne Silberbestecke und Silberwaren der Marke undenkbar. Jedes dieser Sets oder Einzelstücke wird nach genauen Designvorgaben noch heute in Manufakturleistung angefertigt. Eine massive, nahezu unverwüstliche Qualität und hohe Reinheit von Silberauflagen und Silberwaren sind dadurch Stück für Stück gewährleistet.

Mit Liebe zum Detail: Feinste Gravuren zieren die Bestecke von Robbe & Berking

Beliebt sind auch für weniger betuchte Kunden Einzelstücke, gerne mit individueller Gravur. Besonders elegant sind kleine Kinderlöffel zur Taufe. Natürlich hat ein solcher Löffel seinen besonders hohen, meist dreistelligen Preis. Doch er ist fast immer ein Begleiter des Kindes bis an das Lebensende. Außer Staatsmännern, Monarchen und Vermögenden suchen durchaus auch Menschen der Mittelschicht wenigstens einmal im Leben nach einem Unikat oder Designerset von Robbe & Berking. Trotz ihrer Alltagstauglichkeit werden die Bestecke oft nur zu besonderen Anlässen wie einer Hochzeit oder einem speziellen Jahrestag auf der Tafel präsentiert.

Inzwischen gehören zum Sortiment des heutigen Weltmarktführers auch Barren aus Edelmetall als Wertanlage und Kollektionen von Schmuck und noble Geschenke. Das Herstellungsverfahren der außergewöhnlich hochwertigen Produkte ist in den meisten Schritten noch so aufwändig wie zur Gründungszeit. Auch die beschäftigten Gesellen durchlaufen noch die gleiche Ausbildung wie die Silberschmiede der Anfänge.

 

Antiker Wert der Silberbestecke dieser Marke

 

Der heutige Inhaber des Traditionsunternehmens Robbe & Berking ist Oliver Berking. Er hat eine Leidenschaft für nostalgische Dinge, vor allem für hölzerne Segelyachten, die er restauriert oder aufwendig nachbilden lässt. Auch einige Designs aus den ersten Jahren und Jahrzehnten der Silbermanufaktur werden bis heute neu aufgelegt. Dabei gibt es eine Besonderheit: Silberbestecke aus jenen Anfängen sind zeitlos haltbar. Somit lassen sich auch frühe Silberbestecke mit der Punzierung R&B als Antiquität mit modernen Nacharbeiten erweitern.

Die maritime Verbundenheit spiegelt sich in vielen Produkten von Robbe & Berking wieder

Manche R&B Silberbestecke werden zu horrenden Preisen gehandelt. Fast immer durchlaufen sie mehrere Generationen und bleiben vom Urgroßvater bis zu den Ur-Ur-Enkeln in Familienbesitz. Außer exklusiven Preisen und einem hohen antiken Wert stellt auch die Haltbarkeit bei regelmäßigem Gebrauch ein Alleinstellungsmerkmal dar. Immerhin sind Bestecke mit Versilberung sowie aus Massivsilber trotz veränderter Zeiten ohne Schaden für die Spülmaschine geeignet. Das erleichtert Gebrauch und Pflege deutlich.

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