Seit der Antike bezaubern besonders filigran gearbeitete Schmuckstücke, die als Gemmen und Kameen bekannt wurden, Schmuckliebhaber auf der ganzen Welt. Eine Gemme ist ein besonders gearbeiteter Schmuckstein, der kunstfertig geschnitzte Bilder aus Muscheln oder Steinen auf Broschen, Ohrringen, Anhängern oder Ringen zeigt. Das Schmuckmotiv wird vertieft in den Stein geschnitten, diese Technik wird auch als Intaglio bezeichnet. Im Aussehen ähnlich ist ein anderes Schmuckstück, das Kameo oder die Kamee. Hier wird das Motiv als Relief auf dem übrigen Stein angefertigt. Oft wird der Begriff Gemme als Oberbegriff für alle geschnitzten und mit Bildmotiv versehenen Schmucksteine benutzt. Heute erlebt der klassische Schmuck mit den filigranen Miniaturbildern eine wahre Renaissance und erfreut sich einer steigenden Beliebtheit.

Tradition und Blütezeit der Gemmen

Die in Stein und Muschel geschnitzten Schmuckbilder haben eine lange Tradition: Schon seit der Antike begeistern sie ihre Trägerinnen und Träger. Gemmen galten als Zeugnis von sehr hoher Kunstfertigkeit und so verwundert es auch nicht, dass sogar Kaiser Gemmenschmuck trugen. Auch die Herrscher des Mittelalters und der Renaissance hielten an der Tradition fest. Man kann heute sagen, dass jede Epoche ihre eigenen Gemmen hervorbrachte. Italienreisende aus dem 18. Jahrhundert fanden im Gemmenschmuck attraktive klassische Italien-Souvenirs.