Um es gleich vorweg zu sagen: Den Wert eines Kunstwerks zu bestimmen ist kein leichtes Unterfangen. Zu viele unterschiedliche Faktoren spielen dabei eine Rolle, als dass man auf die Schnelle zu einem eindeutigen Ergebnis kommen würde. Ein Bild oder eine Skulptur ist eben keine Aktie oder Immobilie. Es geht dabei nicht nur um objektiv mess- und bestimmbare Kriterien, sondern auch um stets relative künstlerische bzw. ästhetische Aspekte. Dennoch gibt es natürlich eine Reihe von Punkten, die Orientierung bieten und zu einer realistischen Wertermittlung führen.

Kunst liegt nicht nur im Auge des Betrachters

Der Wert eines Kunstwerks spielt meistens immer dann eine Rolle, wenn man es verkaufen möchte oder muss. Die persönliche Beziehung, die man dabei zu dem Bild oder der Skulptur hat, sind da dann nicht mehr von Belang. Es zählen andere Kriterien. Die wichtigsten sind: Die Qualität des Kunstwerks, der Bekanntheitsgrad des Malers oder Bildhauers und schließlich der Zustand des Kunstwerks selbst. Darüber hinaus kommt es beim Verkaufen natürlich auch darauf an, wie groß die Nachfrage tatsächlich ist. Auch der Kunstmarkt ist eben ein Markt, Angebot und Nachfrage haben Einfluss auf die Preise.

Schauen wir uns die einzelnen Punkte etwas genauer an. Auch jenseits des künstlerischen Werts lässt sich die Qualität eines Bildes oder einer Skulptur bemessen. Dies gilt insbesondere für gegenständliche Darstellungen. Dabei geht es zumeist um handwerkliche Fragen. Stimmt die Perspektive? Ist die Komposition stimmig? Wie genau ist die bildliche Darstellung? Es gilt: Um so positiver die Antworten auf diese und ähnliche Fragen ausfallen, um so höher der Wert. Natürlich spielt auch der Name des Künstlers eine große Rolle bei der Wertermittlung. In der Regel sind Bilder ja signiert, weshalb man sie auch dann einem bestimmten Maler zuordnen kann, selbst wenn man den Schöpfer gar nicht kennt. Um so bekannter der Künstler ist, um so höher der Preis. Handelt es sich gar um eine Berühmtheit, kann da schnell eine hohe Summe zusammenkommen.

Schlussendlich geht es natürlich auch um den Zustand. Ein Gemälde, das brüchig, verblasst oder stark verschmutzt ist, ist weniger Wert, als eines, das intakt ist und dessen Farben strahlen. Übrigens kann auch ein hochwertiger, aufwendig gestalteter Rahmen den Wert eines Bildes steigern – übrigens selbst dann, wenn die künstlerische Qualität eher unterdurchschnittlich ist.

Die Kunst und der Markt

Wie bereits angedeutet hat natürlich auch der Kunstmarkt ganz allgemein einen Einfluss auf den Wert eines Kunstwerks. Der Markt bestimmt bis zu einem gewissen Grad den Preis mit. Dabei muss man noch nicht einmal die ganz großen Namen anführen oder auf die exorbitanten Preise verweisen, die mittlerweile für manche Künstler bezahlt werden. Auch im Kleinen spielt der Markt eine Rolle. Man tut deshalb gut daran, sich darüber zu informieren, welche Preise ein bestimmter Künstler auf Auktionen erzielen konnte. Auktionen können darüber hinaus auch Auskunft darüber geben, welche Motive gerade besonders nachgefragt werden. Angenommen, es werden besonders gerne bestimmte Landschaftsbilder gekauft, dann lässt sich dafür natürlich auch ein höherer Preis erzielen.

Wertermittlung: Am besten den Experten fragen

Mittlerweile dürfte deutlich geworden sein, dass es eine menge an Wissen und Erfahrung braucht, um den realistischen Wert eines Kunstwerkes bestimmen zu können. Beides haben in der Regel nur Experten, die sich beständig mit der Materie auseinandersetzen und den Markt beobachten. Sie können die handwerkliche Qualität ebenso einordnen wie ein Bild einem bestimmten Maler zuordnen. Und selbstverständlich können sie in der Regel auch eine Fälschung von einem Original unterscheiden. Man tut folglich gut daran, ein Kunstwerk, das man verkaufen möchte, von einem Profi begutachten zu lassen. Dann klappt es garantiert auch mit einer realistischen und belastbaren Wertangabe.

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