Sie sind eine der beliebtesten Geldanlagen der Nachkriegsgeneration, und noch immer schlummern Millionen von ihnen in deutschen Münzalben: Von 1953 bis 2001 wurden 87 Gedenkmünzen der Währung Deutsche Mark (DM) ausgegeben. Außer einer goldenen Münze bestehen alle Editionen aus verschieden hohen Silberlegierungen oder einer Kupfer-Nickel-Legierung (Magnimat). Die Qualität der Prägung unterscheidet sich zwischen Stempel- und Spiegelglanz.

Die Ausgabe der ersten fünf Gedenkmünzen erfolgte mit einer geringen Auflage im Zeitraum von 14 Jahren. Wegen der Seltenheit existieren gesetzlich erlaubte Nachahmungen, welche für die Münzensammler jedoch keine Bedeutung haben.

In den nachfolgenden 34 Jahren wurden 82 verschiedene Motive geprägt. Die teilweise hohen Auflagen mit oftmals über acht Millionen Stück wurden im Laufe der Zeit auf zwei Millionen gesenkt.

Die Gedenkmünzen mit der höchsten Auflage stammen aus der 10 DM Serie für die Olympischen Spiele im Jahr 1972 in München. Diese beinhaltet fünf Motive à je 20 Millionen Exemplare, wovon eine Prägung mit zwei unterschiedlichen Motivseiten hergestellt worden ist. Die erste Auflage wurde mit der Umschrift Spiele der Olympiade 1972 in Deutschland geprägt und musste in der zweiten Auflage korrigiert werden, indem das Wort Deutschland mit München ersetzt wurde.

5 DM Gedenkmünzen – 1952 bis 1986

Zwischen 1952 und 1986 gab es insgesamt 43 Gedenkmünzen mit einem Nominalwert von 5 DM. Von 1953 bis 1979 wurden 28 Editionen mit einem Gewicht von 11,2 Gramm und einem Durchmesser von 29 Millimeter aus 625er Silber hergestellt; jede Münze enthält 7 Gramm Feinsilber.

Von Silber zu Magnimat

Ab 1979 bis 1986 wurden die 5 DM Gedenkmünzen aus Magnimat mit einem Durchmesser von 29 Millimeter und einem Gewicht von 10 Gramm ohne Silber hergestellt. Der Grund war die Explosion des Silberpreises in den 70er Jahren. Die Regierung entschied, die Münzen zukünftig ohne Silber herstellen zu lassen, da der Materialwert den Nennwert von 5 DM überstiegen hätte.

Der Begriff Magnimat stammt von der Bezeichnung Magnetisches Material ab, welches im Jahr 1969 von ThyssenKrupp entwickelt und hergestellt wurde. Magnimat ist sehr widerstandsfähig und lange haltbar.

Die ersten 5 DM Gedenkmünzen

Die Münze mit der Jägernummer 388 (Germanisches Museum) gilt mit einer Gesamtauflage von 200.000 Exemplaren als eine der seltensten und beliebtesten Ausgaben in der Münzsammlung.
Friedrich von Schiller war die zweite Edition und erschien im Jahr 1955 mit einer Gesamtauflage von ebenfalls 200.000 Stück, analog der Ausgabe Ludwig Wilhelm Markgraf von Baden aus dem gleichen Jahr.
Die im Jahr 1957 erschienene 5 DM Gedenkmünze Joseph Freiherr von Eichendorff hatte ebenfalls eine Gesamtauflage von 200.000.
Ab der 5. Ausgabe „Joseph Gottlieb Fichte“, im Jahr 1964 wurde die Gesamtauflage 500.000 Exemplare erhöht.

Die ersten Gedenkmünzen sind sehr selten und der heutige Wert dementsprechend hoch.

Spezifikationen der 5 DM Gedenkmünzen im Überblick

1953 bis 1979

  • Material: 625er Silber
  • Feinsilber: 7 Gramm
  • Durchmesser: 29 mm
  • Gewicht: 11,2 Gramm

1979 bis 1986

  • Material: Magnimat (CuNi)
  • Feinsilber: 0 Gramm
  • Durchmesser: 29 mm
  • Gewicht: 10 Gramm

Prägestätten der 5 DM Gedenkmünzen

Die vier Prägestätten der 5 DM Gedenkmünzen sind am Münzzeichen auf der Wertseite erkennbar:

  • D: Bayerisches Hauptmünzamt München
  • F: Staatliche Münze Stuttgart
  • G: Staatliche Münze Karlsruhe
  • J: Hamburgische Münze

Zu starke Erhöhung der Auflage

Bedingt durch die hohe Nachfrage der ersten Gedenkmünzen wurde die Auflage erneut erhöht, sodass die 6. Ausgabe Gottfried Wilhelm Leibniz bereits mit 1.925.000 Stück geprägt wurde.
Friedrich der Große war mit einer Auflage von 8 Millionen die letzte Ausgabe. Die Beschaffenheit ohne Silber sowie die stets erhöhten Auflagen führten dazu, dass die letzten Jahrgänge kaum eine Wertsteigerung erfahren haben.

Durch die enormen Auflagen sowie dem Verzicht auf Silber sank das Interesse der Sammler. Nach der Materialumstellung und weiteren 7 Jahrgängen wurde die Herstellung 1986 mit der Ausgabe Friedrich der Große beendet. Die Serie der 5 DM Gedenkmünzen ist aus heutiger Sicht der Klassiker unter den damaligen Gedenkmünzen.

5 DM Münze von 1952 – Das Germanische Museum

Das edle Silberstück war der Auftakt der zahlreichen deutschen Gedenkmünzen. Die 5 DM Münze mit dem Münzzeichen D ist mit einer geringen Auflage von 198.760 Exemplaren ausschließlich in München geprägt worden. Unverhältnismäßig viele Exemplare verloren sich an die Numismatik, sodass diese zur seltensten und wertvollsten Gedenkmünze geworden ist.