Das Eiserne Kreuz ist eine Auszeichnung, die für besondere Leistungen im Krieg verliehen wurde. Zunächst war der Orden im preußischen Militär in Verwendung, nach der Vereinigung Deutschlands wurde er auch in der deutschen Armee eingesetzt. Es wurde zunächst in drei und später in vier verschiedenen Klassen vergeben. Nach dem zweiten Weltkrieg kam das Eiserne Kreuz nicht mehr zum Einsatz, wurde seitdem aber in anderer Form wieder eingeführt.

Die Entstehung des Eisernen Kreuzes

Zum ersten Mal wurde das Eiserne Kreuz in den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 verliehen. Nachdem sich Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter der Herrschaft Napoleons über Europa ausgebreitet hatte und auch die deutschen Staaten unter seine Kontrolle brachte, rief Friedrich Wilhelm der III. am 17. März 1813 die Befreiungskriege aus.

Zugleich beschloss der König von Preußen, für den kommenden Krieg einen besonderen Dienstorden einzuführen.

Das erste Eiserne Kreuz von 1813 kann heutzutage fünfstellige Beträge erzielen

Das so geschaffene Eiserne Kreuz war der erste deutsche Dienstorden überhaupt. Um für die Verleihung des Kreuzes in Frage zu kommen, musste ein Angehöriger des Militärs „hervorragende Leistungen“ zur Befreiung Deutschlands liefern. Es war dabei egal, von welcher Herkunft der Empfänger war oder welchen Rang dieser einnahm.
Das stimmte mit Friedrich Wilhelms bisheriger Politik überein, da er bereits bei der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht Standesunterschiede ablehnte.
Das Eiserne Kreuz wurde zu einem besonderen Orden und wurde nur sehr selten verliehen. Für das Erreichen einer höheren Klasse war es zwingend notwendig, die vorherige Stufe erreicht zu haben. 

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Formen und Kennzeichnung des berühmten Ordens

Der Plan war es, dass der auffälligste Teil des Ordens das Großkreuz sein sollte, welches am Hals der Uniform angebracht werden sollte. Die erste Klasse, also die Stufe der Auszeichnung, sollte durch aufnähen auf den Rock gekennzeichnet werden. Diese Form der Kennzeichnung erwies sich allerdings als unpraktisch und es wurde eine Alternative gefunden. Durch ein Band am Knopfloch oder auf der linken Brust sollte das Kreuz nun getragen werden.

Eisernes Kreuz 2. Klasse aus dem zweiten Weltkrieg

Um die erste und zweite Klasse zu unterscheiden, trugen Empfänger des Kreuzes erster Klasse zusätzlich ein Eisernes Kreuz als Brustkreuz. Als Band für die Kennzeichnung wurde das schwarz-weiße Muster des Pour le Merite gewählt, das bereits seit dem 17. Jahrhunderts als Tapferkeitszeichen des deutschen Militärs verwendet wurde.

Die Farbgebung des Kreuzes hatte eine wichtige Bedeutung. Der schwarze Hintergrund und das schlichte, matte Kreuz sollten für die glanzlose und pflichtbewusste Arbeit der Soldaten stehen. Es wurde außerdem Bezug auf das Mittelalter genommen, in dem Ritter Pflichterfüllung und Gehorsam pflegten. Das eher glanzlose Eiserne Kreuz stand so im Kontrast zu den anderen militärischen Orden, die von anderen Nationen verliehen wurden. 

Die Form des Kreuzes wurde wegen den deutschen Rittern gewählt, die bereits zur Zeit der Kreuzzüge diese Art des Kreuzes als Wappen wählten. Die Tradition des Deutschen Ordens wurde so wieder aufgegriffen. Es war für Friedrich Wilhelm III. außerdem wichtig, das Eiserne Kreuz mit seiner verstorbenen Ehefrau Luise in Verbindung zu bringen. Sie starb 1810 und war seitdem im Volk sehr populär. Sie galt als preußische Märtyrerin und wurde verehrt. Friedrich ließ deshalb das Stiftungsdatum auf den 10. März ansetzen, Luises Geburtstag.

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor trägt das Eiserne Kreuz

Die berühmte Quadriga auf dem Brandenburger Tor trägt heute ebenfalls das Eiserne Kreuz auf ihrer Standarte. Doch anfangs war das Kreuz dort noch nicht zu finden. Erst nachdem Napoleon in Berlin einmarschierte und die Quadriga als Kriegsbeute entführte, wurden Pläne für die Umgestaltung gemacht. Nachdem die Befreiungskriege erfolgreich verliefen und Napoleon verbannt wurde, konnte die Quadriga wieder nach Berlin gebracht werden.

Es war Karl Friedrich Schinkel, der auch das Kreuz für die Uniform entwarf, der das Eiserne Kreuz auf der Statue anbrachte. Das Kreuz wurde als Symbol für den Triumph der Armee gewählt.

Weitere Stiftungen des Eisernen Kreuzes

Nach dem Ende der Befreiungskriege wurde die Stiftung des Eisernen Kreuzes zunächst eingestellt. Nur in Kriegssituationen, die großen Mut und große Einsatzbereitschaft erforderten, sollte das Kreuz als Orden eingesetzt werden.

Als es 1870 zum Krieg zwischen Frankreich und dem frisch vereinten Deutschland kam, wurde das Eiserne Kreuz erneut als Orden eingeführt. Wilhelm der I., der neue Kaiser des Deutschen Reiches, erklärte am 19. Juli 1870, dem Todestag seiner Mutter Luise, das Eiserne Kreuz erneut für Verdienste im Krieg zu vergeben. Da sich die verschiedenen deutschen Staaten nun zu einer Nation zusammengeschlossen hatten war es außerdem wichtig, die Kriterien für das erhalten eines Eisernen Kreuzes zu ändern. Es war von nun an nicht nur preußischen, sondern allen deutschen Soldaten möglich, das Eiserne Kreuz zu erhalten.

Großkreuz des Eisernen Kreuzes von 1813

Im Jahr 1895 wurde anlässlich des 25. Jahrestages des Sieges über Frankreich eine besondere Version des Eisernen Kreuzes produziert, welche mit silbernen Eichenblättern verziert war.

Als 1914 der erste Weltkrieg ausbrach, kam es zur dritten Stiftung des Eisernen Kreuzes. Friedrich Wilhelm der II. erstellte eine Urkunde, die den Dienstorden wieder für alle Soldaten des Deutschen Reiches erreichbar machte. Veteranen des Krieges gegen Frankreich von 1870 erhielten zum Kriegsausbruch eine neue Version ihres Eisernen Kreuzes. Die silbernen Eichenblätter wurden als Motiv wieder aufgegriffen, um an den vergangenen Krieg zu erinnern und eine silberne Spange mit der Jahreszahl 1914 und einem kleinen Eisernen Kreuz wurde hinzugefügt.

Die vierte Stiftung erfolgte während des zweiten Weltkriegs. Am 1. September 1939, als Deutschland Polen überfiel, gab Adolf Hitler den Auftrag, das Eiserne Kreuz wieder als Dienstorden zu verleihen. Veteranen des ersten Weltkriegs erhielten auch hier eine Spange, die an den ersten Weltkrieg erinnerte. So konnte im Fall einer erneuten Auszeichnung gesehen werden, dass eine Person mehrfach ausgezeichnet wurde.

Das Eiserne Kreuz 2. Klasse von 1939

Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes wurde im zweiten Weltkrieg als neue Klasse des Eisernen Kreuzes eingeführt. Es war größer als das Kreuz der ersten und zweiten Klasse, jedoch kleiner als das Großkreuz. Bei den Verleihungen des Eisernen Kreuzes bei den drei zu vorigen Stiftungen in 1813, 1870 und 1914 waren jeweils die Jahreszahl und das Monogramm des jeweiligen Herrschers zu sehen. Auch das Monogramm Friedrich Wilhelms III. und das ursprüngliche Stiftungsjahr, 1813, war auf allen Varianten zu sehen.

Adolf Hitler ließ das Monogramm von Friedrich Wilhelm III. allerdings entfernen, ebenso wie die ursprüngliche Jahreszahl. Auch seine eigenen Initialen ließ er nicht eingravieren, stattdessen wurde nur ein großes Hakenkreuz als Motiv gewählt.

Bedeutung der Verleihung

Während seiner ersten Stiftung zwischen 1813 und 1818 war das Eiserne Kreuz der höchste Dienstorden, den ein gewöhnlicher Soldat erhalten konnte. Der Königliche Hausorden von Hohenzollern war im Eisernen Kreuz ebenso wie der Pour le Merite noch übergestellt, doch diese Auszeichnungen konnten nur von Offizieren erhalten werden. 

Eisernes Kreuz der I. Klasse von 1870

Während des dritten Reichs war das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes die höchste Stufe der militärischen Auszeichnungen. Das Eiserne Kreuz bleibt bis heute der bekannteste Dienstorden, der im deutschen Militär verliehen wurde. Wichtig war schon zur Zeit der Einführung, dass jeder Soldat, egal von welcher Herkunft oder von welchem Rang, das Eiserne Kreuz erhalten konnte. Nach der Ehrenlegion, die in Frankreich verliehen wird, war das Eiserne Kreuz der zweite Verdienstorden, wo dies der Fall war. 

Das Eiserne Kreuz zweiter Klasse aus dem ersten Weltkrieg ist mit über fünf Millionen Verleihungen am häufigsten, während das Großkreuz des Eisernen Kreuzes insgesamt nur 18 Mal verliehen wurde. Das Eiserne Kreuz erster Klasse von 1813 gilt heute mit Werten von über 10.000 € pro Exemplar als wertvollste Ausführung des Kreuzes.

Besondere Versionen und bekannte Würdenträger

Nicht nur Soldaten und Offiziere wurden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Für Personen, die das Eiserne Kreuz nicht im Kampf erhielten, war das Kreuz am weiß-schwarzen Bande vorgesehen. Unter anderem wurden Diplomaten, Ärzte und Politiker mit dieser Version des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Die Generäle Blücher und Von Hindenburg wurden mit einer besonderen Version des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Man spricht hierbei vom Blücher- bzw. Hindenburgstern. Bei dieser Version ist das Kreuz von einem goldenen, achtstrahligen Stern umgeben. 

Der “Blücherstern”, eine Sonderstufe des Eisernen Kreuzes verliehen an General Blücher

Während des zweiten Weltkriegs wurde das traditionell weiß-schwarze Band gegen ein rot-schwarz-weißes Band eingetauscht. Außerdem wurden viele Eiserne Kreuze an Menschen an der „Heimatfront“ verliehen, das als Kriegsverdienstkreuz bezeichnet wurde. Hanna Reitsch erhielt 1942 als einzige Frau das Eiserne Kreuz erster Klasse.

Es gab noch eine weitere Steigerung des Ritterkreuzes, nämlich das Großkreuz. Dieses wurde nur einmal verliehen, und zwar an Hermann Göring. 
Weitere bekannte Empfänger des Eisernen Kreuzes sind Graf Bülow, Helmuth von Moltke, Erich Ludendorff und Anton von Mackensen. 

Heutige Verwendung

Als Dienstorden wurde das Eiserne Kreuz nach 1945 nicht mehr verwendet. Es wurde als Zeichen für Flugzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr bestimmt und ist noch heute auf Fahrzeugen der Bundeswehr zu sehen. Für alle Teile der Bundeswehr gilt das Kreuz als Zeichen und auf offiziellen Dokumenten wird das Kreuz als Symbol für die Bundeswehr verwendet.

Das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit gilt als Nachfolger des Eisernen Kreuzes

2007 wurde im Bundestag eine Petition zur Wiedereinführung des Eisernen Kreuzes als Dienstorden gestartet. Es wurde daraufhin vorgeschlagen, die Form des Eisernen Kreuzes auf Grund der Assoziation mit der Bundeswehr beizubehalten. Doch die Verwendung des Eisernen Kreuzes während der nationalsozialistischen Herrschaft führte dazu, dass dieser Vorschlag abgelehnt wurde. So wurde das Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit geschaffen, das heute die höchste militärische Auszeichnung in der Bundeswehr darstellt. Für „außergewöhnlich tapfere Taten“ soll das Ehrenkreuz verliehen werden. Die Form des Ordens gleicht der des Eisernen Kreuzes, ist allerdings in Gold gefärbt, trägt den Bundesadler und wird mit einem schwarz-rot-goldenen Band verliehen.

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