Obwohl sie mit der Zeit ihren Nutzen verloren haben, sind Netsuke auch heute noch, durch den künstlerischen Aspekt, als Sammelobjekte heiß begehrt und erzielen auf Asia-Auktionen Höchstpreise.

Geschichte der Netsuke

Die Anfänge der Netsuke gehen in das 17. Jahrhundert zurück. Dabei hatten diese kleinen japanischen Figuren eine ziemlich praktische Funktion: In der damaligen Zeit wurden hauptsächlich Kimonos getragen, die allerdings nicht mit Taschen ausgestattet waren. Daher musste alles, was normalerweise in eine Tasche gehörte – darunter beispielsweise Siegel, Stempelfarbe, Medikamente und der Geldbeutel – in einem kleinen Sack oder einer kleinen Schachtel verstaut werden. Diese Behältnisse, auch Sagemono („Hängesachen“) oder Inrō genannt, wurden dann mithilfe von Schnüren an dem Obi, das Gürteltuch, welches den Kimono zusammengehalten hat, befestigt. Der Netsuke kam genau an dieser Stelle zum Einsatz, indem eine Schnur durch die zwei vorhandenen Öffnungen (auf Japanisch himotoshi genannt) gefädelt und somit an dem Behältnis befestigt wurde. Dadurch wurde verhindert, dass die Sagemono von der Schärpe beziehungsweise dem Gürteltuch herunterrutschen konnten.