Berühmte Hersteller: Lalique
„Savoir vivre“, die französische Kunst zu leben – nichts bringt sie besser zum Ausdruck als die Marke Lalique. Lalique steht für die Freude am Leben, für die Lust am Schönen und für eine Welt des Luxus. Ursprünglich aus dem Schmuckdesign entstanden, bietet das französische Unternehmen heute eine breite Palette von Luxusartikeln an. Neben exklusivem Schmuck und Parfum in den einzigartigen Lalique-Flakons enthält das Portfolio aufwendig gestaltete und künstlerisch hochwertige Dekorationsartikel. Ein besonderer Höhepunkt der Lalique-Kollektion sind die innovativen Glasarbeiten, die auf den Gründer René Lalique zurückgehen. Lalique ist längst zu einem unverzichtbaren Bestandteil des französischen kulturellen Erbes geworden. Lalique-Objekte finden sich in den größten Kunstmuseen und Designsammlungen der Welt, auf Auktionen erzielen sie Höchstpreise und sind unter internationalen Sammlern begehrt. Lalique ist das ultimative Symbol für französischen Luxus und einen zeitlosen Lebensstil mit Niveau.
René Lalique – Künstler und Visionär
René Lalique, geboren im Jahr 1860, entwickelt früh zwei künstlerische Leidenschaften: Das Zeichnen und das Schmuckdesign. Bereits mit 12 Jahren begann er eine Zeichenausbildung am Collège Turgot. Mit 16 Jahren trat er als Lehrling in die Dienste des berühmten Pariser Juweliers Louis Aucoc, während er parallel seine Designausbildung an der Ecole des Arts Décoratifs fortsetzte. Der junge Künstler und Schmuckdesigner machte mit seinen kreativen und innovativen Entwürfen Furore. Lalique konnte bald eigene Werkstätten und Juweliergeschäfte in den renommiertesten Lagen der französischen Hauptstadt eröffnen. Seine Kollektionen in einer charakteristischen und neuartigen Formensprache fanden Liebhaber unter der künstlerischen und ökonomischen Elite Frankreichs des Fin de Siècle. Zu seinen Kunden zählte u.a. mit Sarah Bernhardt die wohl berühmteste französische Schauspielerin der Jahrhundertwende, für die er ihren Bühnenschmuck entwarf.
Brosche von Rene Lalique
Seine eigentliche Leidenschaft allerdings galt der Gestaltung von Glas. In immer neuen Formen und durch den Einsatz innovativer Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren entwickelt Lalique die Glaskunst in bis dahin nicht gekannte Dimensionen.
Art Nouveau und Designsprache
Die herausragende Qualität der Entwürfe bereits des jungen Künstlers Lalique lag darin, dass er das Design der Schmuckstücke über den Materialwert stellte. Lalique scheute sich nicht, bei seinen Kreationen auch auf vermeintlich minderwertige Werkstoffe zurückzugreifen, wenn sie für die künstlerische Gestaltung Mehrwert versprachen. So arbeitete er auch mit Emaille, Elfenbein, Horn, Halbedelsteinen oder sogar einfachen Steinen, um auf diese Weise eine völlig neue Formensprache zu entwickeln. Aber Glas mit seinen optischen Effekten und gestalterischen Möglichkeiten ließ Lalique in seinem gesamten Lebenswerk nicht mehr los. Seine Formensprache entlehnte er den künstlerischen Gestaltungmitteln des Jugendstils, in seiner späteren Schaffenszeit auch dem Art Déco. Natürliche Formen, florale Ornamente, Vogeldarstellungen und geschwungene Linien kennzeichnen seinen Stil, mit denen er zum prominentesten Vertreter der französischen Art Nouveau avancierte. Sein Stand auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 brachte endgültig auch den internationalen Durchbruch als Designer. Seine Popularität erlaubte es ihm nun, sich ganz auf sein eigentliches Lebenswerk zu konzentrieren: Auf Glas und Kristallglas.
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Glas – unbegrenzte Möglichkeiten
Im Jahr 1911 präsentierte Lalique erstmals auf der großen Pariser Kunst- und Schmuckausstellung eine reine Glaskollektion. Dabei standen nicht nur Kunstobjekte im Focus, sondern vor allem auch das Design von hochwertigen Gebrauchsartikeln. Lalique präsentierte Parfumflakons, Glasaccessoires für die Innenraumgestaltung, Kristallleuchter, aber auch Entwürfe für Kühlerfiguren aus Glas für Luxusautomobile.
Nach einem kurzfristigen Umstieg auf kriegsbedingte Glasproduktion konzentrierte sich Lalique nach dem Ersten Weltkrieg ganz auf die kunsthandwerkliche Glasproduktion. Er machte sich auf die Suche nach einem Standort für eine eigene Glashütte. Im elsässischen Wingen-sur-Moder wurde Lalique schließlich fündig. Der Standort konnte auf eine jahrhundertelange Tradition der Glasproduktion zurückblicken und bot so auch die entsprechenden Fachkräfte. Im Jahr 1921 gründete Lalique die Glashütte Verrerie d’Alsace, die bis heute Produktionsstandort des Unternehmens geblieben ist.
Besondere Vasen gehörten schon immer zum Handwerk von Lalique
Die Glasherstellung in der Manufaktur von Verrerie ist von den Innovationen geprägt, mit denen Lalique den Werkstoff Glas revolutionierte. Ein Werkstück durchläuft bis zu seiner Fertigstellung bis zu 40 einzelne Arbeitsschritte. Je nach Funktion und Eigenschaften durchläuft der Rohstoff mehrere Schmelz- und Formverfahren, bei denen Temperaturen bis zu 1400 Grad Celsius zum Einsatz kommen. Zur Formung größerer Glasformen kommt ein patentiertes Lalique-Verfahren zum Einsatz, bei dem statt Formen aus Metall Formen aus Gips verwendet werden, die für einen einmaligen Gebrauch extra angefertigt werden. Anschließend erfolgt die Bearbeitung des abgekühlten Glases, die für die Eigenschaften entscheidend ist und bei Lalique eine besondere Aufmerksamkeit erfährt. Das Geheimnis der Qualität der Glasobjekte von Lalique liegt aber nicht nur in den besonderen Technologien der Glasbearbeitung, sondern auch im individuellen Fachwissen seiner Glasmeister.
Von Accessoires und Dekoration
Seit der Übernahme durch die schweizerische Unternehmensgruppe Art & Fragrance wurde die Lalique Group ökonomisch und vom Produktportfolio her neu aufgestellt. Das Ziel ist die Etablierung von Lalique als Global Player im Bereich der Luxusgüter mit einer Revitalisierung der traditionellen Unternehmensfelder Glas, Parfums und Kunst. Diese Strategie beinhaltet auch die Stärkung des Unternehmensstandorts in Wingen-sur-Moder. Die Neuausrichtung bedeutete aber auch eine Rückbesinnung auf die Wurzeln von Lalique. Die Eröffnung des Lalique-Museums im Elsass und die Eröffnung des Luxushotels Villa René Lalique am gleichen Ort weisen in diese Richtung und machen die Welt von Lalique konkret erlebbar.
Die Produktpalette wurde um Möbel und Wohnaccessoires erweitert, während eine eigene Kunstsparte und die Wiederbelebung der Parfumkollektionen das Angebot abrunden.
Kult-Objekte
Etliche Objekte von Lalique sind in die Designgeschichte eingegangen. Die Gestaltung von Kühlerfiguren für die Luxusmarken Rolls-Royce, Bentley, Bugatti oder Voisin macht Lalique unsterblich. Die Frauen- oder Tierfiguren drücken eine ungebändigte Dynamik und Exklusivität aus. Mit der Gestaltung des geflügelten B für die Marke Bentley, wurde diese Tradition in jüngster Zeit wieder symbolträchtig aufgegriffen. Die Parfumflakons für die Eigenmarken von Lalique in ihren Fin de Siècle-Charme sind längst hochbegehrte Sammlerobjekte. Auch die aktuellen Parfumlinien werden durch Flakons in dieser Designtradition aus dem Alltäglichen herausgehoben.
Besondere Stücke von Lalique sind stets begehrt
Die Firma Lalique unter ihrem Gründer steht auch für die Gestaltung von Inbegriffen des luxuriösen Reisens. So wurde der Orientexpress, die Pullmann-Luxuszüge in Frankreich und diverse Ozeanliner der 1920 und 1930er Jahre im Lalique-Design ausgestattet. Lalique prägte das Gesicht des Reisens, als es nicht nur Fortbewegung, sondern Kultur war.
Nicht Kauf, sondern Investition
Ein Lalique-Objekt zeichnet sich nicht nur durch seine Qualität und sein exklusives Design aus, es ist im wahrsten Sinn des Wortes eine Investition in die Zukunft. Auf Auktionen weltweit erzielen Kühlerfiguren, Vasen, Leuchter und Kunstobjekte aus der Manufaktur von Lalique Höchstpreise. Die limitierten Auflagen sind und bleiben Kult.
Titelfoto: Jean-Pierre Dalbéra from Paris, France, Le musée Lalique (Wingen-sur-Moder) (28811220095), CC BY 2.0
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